Ethische Richtlinien in der Buddhistischen Gemeinschaft Triratna (Arnsberg-Sundern)
Diese Richtlinien gelten für Praktizierende (Ordensmitglieder, Mitras und Freunde)* in der Gemeinschaft und für diejenige, die eine verantwortliche Funktion im Buddhistischen Zentrum Arnsberg (BZA) innehaben (Lehrende, Vorstands- und Vereinsmitglieder, Verwaltungskräfte).
Die Richtlinien unter a) bringen zum Ausdruck, welches Verhalten Praktizierende in der Gemeinschaft anstreben. Sie folgen den 5 ethischen Vorsätzen des Buddha, welche in der buddhistischen Welt allgemein bekannt sind. Die Vorsätze können auf alle Bereiche des menschlichen Verhaltens angewendet werden.
Darüber hinaus sollen die Leitlinien unter b) eine Orientierung bieten für diejenige, die eine verantwortliche Funktion im Zentrum innehaben.
Erster Vorsatz
Ich nehme mir vor, aufzuhören andere Wesen zu verletzen.
Mit Taten liebevoller Güte läutere ich meinen Körper.
a) Wir streben an, liebevoll miteinander umzugehen und zunehmend selbstverantwortlich zu handeln. Wir wünschen, den Schaden, den wir lebenden Wesen antun, zu minimieren. Vor allem körperliche Gewalt und sprachlicher Missbrauch haben keinen Platz unter uns. Wir wollen innerhalb unserer Gemeinschaft schädlichen Einfluss auf die lokale und globale Umwelt reduzieren und minimieren.
b) Diejenigen, die eine leitende und unterstützende Funktion im BZA innehaben, missbrauchen ihre Position nicht zu ihrem eigenen Vorteil.
Zweiter Vorsatz
Ich nehme mir vor, aufzuhören Nicht-Gegebenes zu nehmen.
Mit Großzügigkeit gebend läutere ich meinen Körper.
a) Wir möchten die Lehre des Buddhas in einem Geiste von Großzügigkeit für alle erfahrbar machen. Das buddhistische Zentrum in Arnsberg funktioniert auf Basis von Großzügigkeit (Dana). Die Lehrenden und Verantwortlichen bieten ihre Zeit, Fähigkeiten und Erfahrungen auf freiwilliger Basis an.Viele unserer Angebote sind kostenfrei, mit einer Einladung an die Teilnehmer, das zu geben, was ihnen möglich ist.
b) Diejenigen, die mit den finanziellen Angelegenheiten des BZA betraut sind, tun dies mit höchster Sorgfalt und vermeiden jegliche Zweckentfremdung oder widerrechtliche Entwendung. Im Falle des Verdachts auf Zweckentfremdung werden wir dies direkt untersuchen und angemessen handeln.
Dritter Vorsatz
Ich nehme mir vor, mit sexuellem Fehlverhalten aufzuhören.
Mit Stille, Schlichtheit und Genügsamkeit läutere ich meinen Körper.
a) Wir bemühen uns, unsere sexuellen Beziehungen innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft so ethisch, achtsam und liebenswürdig wie möglich zu gestalten. Dies schließt auch ein, bestehende sexuelle Beziehungen zu respektieren. Während Dharmaveranstaltungen ist jedes Flirten unangebracht. Das buddhistische Zentrum ist nicht der geeignete Ort, um auf Partnersuche zu gehen. Wir streben an, immer mehr Stille, Schlichtheit und Genügsamkeit in unser Leben zu bringen und Konsumverhalten zu reduzieren.
b) Lehrende haben im Bereich sexueller Beziehungen mit weniger erfahrenen Praktizierenden eine besondere Verantwortung, welche intern im Rahmen der im BZA existierenden Zentrumsstrukturen mit den Lehrenden thematisiert wird.
Vierter Vorsatz
Ich nehme mir vor, aufzuhören die Unwahrheit zu sprechen.
Mit ehrlicher und wahrhaftiger Sprache läutere ich meine Rede.
a) In all unserem Handeln wollen wir ehrlich, freundlich, hilfreich und Harmonie stiftend kommunizieren, sowohl im gesprochenen als auch im geschriebenen Wort. Wir möchten eine Atmosphäre von Freundlichkeit, Kooperation und Vertrauen schaffen.
b) Lehrende und sonstige Verantwortliche im BZA, die in ihrer Funktion sensible Informationen erhalten, werden umsichtig mit diesen Informationen umgehen, motiviert von dem Wunsch für das Wohlergehen und spirituellen Fortschritt derjenigen, über die sie sprechen. Sie erkennen außerdem an, dass im Vertrauen erhaltene Informationen über rechtswidrige Inhalte nicht vor gesetzlicher Verfolgung schützen. Es kann sein, dass illegale Aktivitäten, welche im Rahmen von Eingeständnissen offen gelegt werden, den entsprechenden Behörden und Gerichten mitgeteilt werden müssen.
Fünfter Vorsatz
Ich nehme mir vor, aufzuhören berauschende Mittel zu nehmen.
Mit hellwacher Achtsamkeit läutere ich meinen Geist.
a) Wir streben an, uns mit so viel Achtsamkeit wie möglich auf unsere Praxis einzulassen. Im buddhistischen Zentrum werden weder Alkohol noch sonstige Rauschmittel zugelassen.
b) Die Buddhistische Gemeinschaft Triratna unterstützt die Entwicklung von Weisheit und Mitgefühl durch sich vertiefendes Gewahrsein.
Folgende beiden Vertrauenspersonen stehen dir zur Verfügung:
Dharmachari Bodhimitra (bodhimitra@yahoo.de)
Dharmacharini Utpalacitta (susanneburtsche@gmail.com)
* Freunde sind Menschen, die sich für den buddhistischen Weg interessieren und versuchen die Praxis von Meditation und die Übung der 5 ethischen Vorsätzen einen festen Platz in ihrem Leben zu geben.
*Mitras sind Freunde, die ihre Verbindung mit Triratna vertiefen wollen und dies mittels einer kleinen Zeremonie im Rahmen der Gemeinschaft zum Ausdruck gebracht haben.
*Ordensangehörige sind Menschen, die die Praxis der Lehre des Buddha zu ihrer zentralen Lebensaufgabe gemacht haben und den Triratna Orden als ihre spirituelle Heimat betrachten. Sie tragen die spirituelle Verantwortung für das buddhistische Zentrum in Arnsberg.